Tag 12 – Yamaguchi und die Pagode

Was lange währt, wird gut!
Im April 2014 hatten wir schon den Plan, die Pagode in Yamaguchi zu besuchen. Damals scheiterte es an unserer Pünktlichkeit, wir verpassten den Zug um einige Minuten und auf den nächsten warten wollten wir damals nicht.
Das mit der Unpünktlichkeit konnte diesmal nicht passieren, da Sarah und Mirko zum Zug mussten, um Richtung Tokyo zum Flughafen zu kommen. Morgen Vormittag fliegen sie heim.
Während die beiden gen Norden verschwanden, zog es uns Richtung Süden nach Yamaguchi in die gleichnamige Präfektur.
Nach einem längeren Fußmarsch quer durch Yamaguchi erreichten wir den Kozan-Park mit dem Ruriko-ji Tempel. Und da stand sie nun, die zehntälteste 5 stöckige Pagode von Japan. Der 21,2 m hohe Turm wurde um 1400 gebaut und enthält vom Architekturstil japanisches und etwas chinesisches Design. Die Pagode zählt zu den 3 schönsten Pagoden von Japan. Da wir bei unseren vorherigen Touren schon die beiden anderen in Nara und Kyoto gesehen haben, ist wieder ein Punkt auf der to do Liste erledigt. Trotzdem wird es nicht die letzte Pagode sein, bei der wir vorbeischauen.
Nach ausgiebiger Besichtigung des Parks und etlichen Fotos kamen wir an einem kleinen Laden vorbei, der neben Souvenirs auch, so sah es für mich aus, Eis und einen kleinen Imbiss anbot. Also schnell Eis für die Begleiter bestellt und für mich Tee. Tee hat sie nicht im Angebot, erklärte die Verkäuferin. Erst kam der Hinweis, dass es die Straße entlang ein Café gibt. Aber beim Bezahlen des Eises schwenkte sie um – sie würde mir einen Tee kochen, in ihrer privaten Küche. Die Wohnung schloss sich gleich an den Verkaufsladen an. Kurze Zeit später hatte ich, der große Mann ihrer Aussage nach, einen kostenlosen Tee vor mir stehen. Vielleicht hat sie auch überzeugt, dass ihr erklärt wurde, dass ich japanischen Tee gerne trinke. Geschmeckt hat er und ich habe mich auch versucht auf deutsch-japanische Weise zu bedanken.
Danach erkundeten wir noch Yamaguchi, wo die Welt aus meiner Sicht noch in Ordnung ist. Es gibt die vielen kleinen, alten Häuser, zwischendurch immer mal einen Schrein und man ist als Nicht-Japaner noch alleine unterwegs. Ich hätte nicht gedacht, dass so eine Situation mich mal erfreut. Aber das alltägliche Leben läuft da ruhiger ab, als z.B. in Hiroshima, wo es vor Tourismus aus aller Welt nur so wimmelt.
Am Abend verabschiedeten wir uns nochmal mit Okonomiyaki satt aus Hiroshima. Standesgemäß gab es dies in Okonomi-mura, einem “Tempel” für Okonomiyaki. Denn hier gibt es einen Stand, der mit dem Fussballverein Sanfrecce Hiroshima sympathisiert und wo wir schon 2014 waren. Allein die Tatsache, dass es hier voller als an anderen Ständen war, bestätigte die Richtigkeit der Entscheidung.

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